Bei der Weihnachtsfeier im Kirchenvorstand und Team hatte Familie Bürger zum „Burgeressen“ eingeladen. Malte grillte Burger mit Rindfleisch oder auch als vegetarische Variante. Lecker war’s und hat der Gemeinschaft gedient. Vorzüglicher Nachtisch und Kuchen wurde auch noch vom Team mitgebracht. Hungrig ging um 23.30 Uhr keiner nach Hause.
Vorher hatte Pfarrer Stefan Bürger in einer Andacht an das Lied „Macht hoch die Tür“ angeknüpft und es mit Gedanken von Bischöfin Dr. Hofmann von der Herbst-Landessynode in der letzten Novemberwoche und mit dem Profil der Kreuzkirche verbunden.
Möglichkeitsräume einer „Hörenden Kirche“
Dem Leitungsteam der Kreuzkirche sei wichtig, immer wieder Türen zu öffnen, ganz nach dem Motto der Kreuzkirche als „Gastfreundliche Gemeinde“. Bischöfin Dr. Hofmann hatte auf der Synode unter dem Stichwort „Konturen der Kirche der Zukunft“ (Lesen Sie hier den Gesamtbericht oder eine Zusammenfassung!) von Möglichkeitsräumen gesprochen, in denen „wir Kirchesein unter veränderten Bedingungen ausprobieren können“. Man müsse Vertrautes verlassen, habe aber leider nicht grundsätzlich die Verheißung in ein gelobtes Land zu ziehen, sondern es erwarte die Christenheit eine Minderheitenkirche. Wichtig sei hier weiterhin zweidimensional „Hörende Kirche“ zu sein. Auf Gottes Wort hören – wie in der Andacht zur Weihnachtsfeier – und zuzuhören, was die Menschen beschäftigt und was sie brauchen. „Das Hören, nicht das Machen steht an erster Stelle“, so die Bischöfin.
Augenhöhe mit religionslosen Menschen
Wir hätten es mit einer Säkularisierung zu tun, d.h. für viele Menschen hat Glaube oder Religion keine Bedeutung mehr oder auch nie gehabt. Menschen treten unabhängig von kirchlichen Angeboten aus. Ein optimiertes Angebot würde den Trend nicht stoppen. Die Bischöfin rät religionslosen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, ohne überheblich so zu tun, als ob diesen Menschen etwas fehle. Sechs Einsichten hat Bischöfin Hofmann der Synode weitergegeben, Bürger nimmt zwei davon in der Andacht auf.
Säkularisierung lässt sich durch kein noch so gutes Programm aufhalten
Erstens macht Dr. Hofmann Mut, die Säkularisierung als gegeben anzuerkennen und zu wissen, dass sie durch keine noch so guten Programm aufzuhalten ist.
Zweitens rät sie zu einer Strategie der „Beidhändigkeit“. Einerseits solle man für die 13% Religiös-Kirchlichen Menschen da sein und andererseits Kontaktflächen zu denen aufbauen, die nicht zu den 13% gehören. Ein besonderes Augenmerk könne auf die gelegt werden, die zurzeit über einen Kirchenaustritt nachdenken würden, das seien immerhin 70%, also gut jedes dritte Kirchenmitglied. Innovation brauche aber auch die Erlaubnis, bestehende Angebote nicht mehr weiterzuführen, um Zeit für neues zu finden. Bürger spricht dabei von Exnovation als Grundlage für Innovation und sieht die Kreuzkirche dabei auf einem guten Weg.
„Meins Herzens Tür dir offen ist“, das sei die Folge des Hörens auf Gottes Reden, symbolisiert Bürger in der Andacht anhand einer Adventskarte, die jedes Teammitglied mitnehmen darf. „Danke euch allen dafür, dass wir gemeinsam Türen öffnen. Lasst uns weiter Goldmomente suchen“, so der Pfarrer.