(Alle Fotos: Ralph Leupolt / Fotolupo)

Anlässlich der Kirchenvorstandswahl war der Landessynodale Dr. Peter Tauber zu Gast in der Kreuzkirche. Mit Pfarrer Stefan Bürger kam er ins Gespräch über Politik, Laufen und Lauftipps für den neuen Kirchenvorstand. Rund 200 Besucher:innen waren in die komplett gefüllte Kirche gekommen, davon gut 20 Kinder, die im Kindergottesdienst und später im Kinderprogramm mit Jugendreferentin Valentina Hahner eine gute Zeit hatten.

Tauber am Dienstag bei Markus Lanz

Schon zu Beginn des Gottesdienstes wurde deutlich, dass im AAAnderen Gottesdienst gar nicht der Pfarrer Hauptakteur ist. Denn es vergingen bereits 25 Minuten, bis Pfarrer Bürger das erste Mal auftrat. „Dass unsere Kirche so bunt und so vielfältig ist, sieht man daran, wie unterschiedlich man Gott preisen kann“, so kommentierte es Tauber, der an seine eher traditionell geprägte Heimatkirche in Gelnhausen anknüpfte. Beim Marathon, so Tauber, ginge es auch nicht um Zeiten, sondern ums Ankommen. Wir bräuchten Menschen, die Verantwortung übernehmen, wie auch Kirchenvorsteher:innen. Klar mache man da auch Fehler. Bürger ergänzte: „Nur wer sich nicht bewegt, macht keine Fehler!“ Sonntag in der Kreuzkirche Fulda und Dienstag im Fernsehen bei Markus Lanz – so könnte man die nächsten Schritte von Dr. Tauber beschreiben.

Gespräch
Aktueller politischer Diskurs: Brandmauer zur AfD

Auf die aktuelle Frage der Brandmauer zur AfD äußerte sich Tauber auch, wollte dies aber in der Kirche nicht parteipolitisch tun. Er hätte keine perfekte Antwort, wie der Umgang ginge, eine Mauer, die immer weiter hochgezogen wäre, sei für ihn aber nicht der Weg. Auf Rückfrage von Bürger, der das politische Thema moderierte, bejahte er aber ausdrücklich, dass wir selbstverständlich keine rassistischen und menschenfeindlichen Positionen dieser Partei übernehmen dürften, eine Regierungsbeteiligung dürfe nicht passieren. „Im Nachgespräch mit Gemeindegliedern ist mir noch klar geworden: Unsere Kirche hat eine klare Kante gegen Positionen der AfD. Außerdem ist deutlich abgesteckt, dass keine AfD Mitglieder in unsere neuen Kirchenvorstände hineingehören. Das hätte ich öffentlich auch noch erwähnen sollen“, so der Pfarrer.

Jesus sagt nicht: Ich bin der Stuhl …

„Eins ist klar, wenn ich sitzen bleibe, komme ich nirgendwo hin. Unser Leben ist ein Weg. Jesus sagt nicht: Ich bin ein Stuhl, sondern ‚Ich bin der Weg‘. Im Psalm heißt es nicht: Ich saß bequem auf der Couch und fürchtete kein Unglück, sondern ich wanderte durchs finstere Tal“, sagte Tauber zur Metapher des Laufens pointiert.

Spaß im Kirchenvorstand ist wichtig

Dem neuen Kirchenvorstand wünschte er Offenheit anstatt eines klaren Trainingsplans. Denn vieles können man eben nicht vorher besprechen, wie man im politischen Koalitionsvertrag und manchen Wirren ja sehen könne. Das Wichtigste sei dabei: „So ein Engagement müsse auch Spaß machen“, so Tauber.
Der AAAndere Gottesdienst war wie immer ein Gemeinschaftsprojekt. Pfarrer Bürger dankte zum Schluss der Moderation, der Technik, dem Team Gastfreundschaft, der Band, Kigo-Mitarbeiterinnen und allen, die für den Gottesdienst verantwortlich waren, ebenso dem Wahlvorstand.
Bei vegetarisch mit Gemüse oder mit Hähnchenfleisch gefüllten Fladenbroten mit Joghurt oder Tsatsiki, Getränken sowie Kaffee und von Gemeindegliedern gespendeten Kuchen kamen die Menschen noch ins Gespräch miteinander. Ganz wie es auch beim „AAA“ heißt, Aufeinander zu gehen.

Auf YouTube kann der Livestream des Gottesdienstes noch angeschaut werden.

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