1938 wurde beinahe ein ganzes Dorf, Dalherda in der Rhön, nach Fulda und in andere Teile Deutschlands umgesiedelt. Das waren die Anfänge der Kreuzkirche, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch niemand an die Kreuzkirche gedacht hatte. Evangelische Familien (ca. 150 Personen) begannen sich insbesondere in Neuenberg und Haimbach eine neue Existenz aufzubauen. Die Gaststätte „Dammersfelder Hof“ wurde nach dem Krieg ein Versammlungsort, auch um gemeinsam 14-täglich, zunächst in dieser Gaststätte, Gottesdienst zu feiern.

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Die Kreuzkirche im Jahr 1964.

In den Jahren 1961-1964 wurde die Kreuzkirche gebaut, ab Heiligabend 1964 Gottesdienste gefeiert und schließlich am 4. Advent 1965 eingeweiht. In den 70er Jahren bekam die Kreuzkirche ihr Geläut, damals als Geschenk der evangelischen Gemeinde in Bad Salzschlirf, die sich um eine andere Glocke bemühen mussten, weil diese nicht mit der katholischen Glocke vor Ort harmonierte. Trotz eigener Kirche war die Gemeinde aber keineswegs selbständig, sondern gehörte bis 1981 zum Pfarrbezirk II der Christuskirche. Ab Mai 1978 wurde die Kreuzkirche zwar pfarramtlich durch die Pfarrer der Versöhnungskirche versorgt, blieb aber weiter Pfarrbezirk der Christuskirche. In 1981 bekam die Gemeinde Selbständigkeit, also einen eigenen Kirchenvorstand. 1983 wurde eine halbe Pfarrstelle geschaffen. Die Gemeinde hatte somit ihren eigenen Pfarrer, wenn auch nur mit einen halben Dienstauftrag. Ein Pfarrhaus, etwa 2 km von der Kirche entfernt, konnte gekauft werden. Gottesdienste wurden weiter 14-täglich in der Kreuzkirche gefeiert.

Die Fläche der Gemeinde ist groß: Bis fast 20 km von Fulda entfernt in Richtung Vogelsberg liegt der entfernteste Ort der Gemeinde, Jossa. Hosenfeld gehört mit seinen Ortsteilen, Brandlos, Poppenrod, Pfaffenrod und Schletzenhausen genauso zur Gemeinde, wie auch Besges, Malkes und Rodges im Fuldaer Westen. Die größten Teile der Gemeinde machen aber Neuenberg und Haimbach aus.
Die Pfarrstelle wurde wegen des starken Zuzugs und des Wegzugs der Amerikaner aus der Kaserne in der Haimbacher Straße im Winter 1998 auf eine volle Stelle erweitert. Dies hatte nun auch zur Folge, dass wöchentlich Gottesdienst gefeiert wird. 1999 konnte das neue Pfarrhaus direkt neben der Kirche fertiggestellt werden, nachdem das andere verkauft wurde. Die Gemeinde konnte ihren Pfarrer nun da antreffen, wo er auch hingehört, unmittelbar neben der Kirche.

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Die Kreuzkirche mit Erweiterungsbau heute.

Durch Zuzug im Neubaugebiet Fulda-Galerie wurden die Räumlichkeiten der Kirche bald zu klein. Im Jahr 2001 haben Mitglieder des Bauauschusses schon erste Überlegungen für eine Erweiterung getroffen, es folgten Gespräche im Landeskirchenamt in Kassel, Raum- und Finanzierungsplanungen, Rückschläge und schließlich der Durchbruch in 2010 mit einem Architekturwettbewerb und der Juryentscheidung für den Entwurf des Büros „KM Architekten“ aus Ahnatal bei Kassel. Die architektonische Idee bestand darin, eine Harmonie von Alt- und Neubau zu schaffen. Dabei sollte durch Arkadengang und Anbau die 1964/65 gebaute Kirche rechteckig umfangen werden. Das Jahr 2011 diente den Beteiligten zur Feinplanung, im Juni 2012 wurde der Grundstein gelegt, im November Richtfest gefeiert und im April 2013 die Kirche bezogen. Im August 2013 weihte die Gemeinde den Erweiterungsbau schließlich ein.