Mit einem Festgottesdienst in der Christuskirche und einem Autogottesdienst auf dem Messegelände Fulda-Galerie haben die sieben Gemeinden des Kooperationsraums „Gemeinsam evangelisch in Fulda und Region“ den Reformationstag gefeiert.

Auf dem Messegelände feierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Fest Corona-konform im eigenen Auto. Ganz neue Perspektiven brachte der Gottesdienst für Kirchentagspastor Arnd Schomerus: er predigte von einer Hebebühne aus und war so für alle Gottesdienstbesucher gut zu sehen. Seine Worte wurden über eine Radiofrequenz ins Auto übertragen. Schon das Motto "Mach die Feuer an" ließ erahnen, dass die Organisatoren auf dem Messegelände ein ganzes Feuerwerk an Höhepunkten im Programm hatten. Fackeln, eine Lichtshow, den Posaunenchor Fulda und - über Lautsprecher - ein Lied von Herbert Grönemeyer sorgten bei dem Abendgottesdienst für Stimmung. Gerade für Familien war der Gottesdienst ideal, denn im Auto konnte in Familiengruppen nach Herzenslust gesungen und mitgefeiert werden. Auch an die Kinder hatten die Organisatoren gedacht: für die Jüngsten gab es Pixi-Büchlein über Martin Luther und süßsaure Bonbons.

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Autogottesdienst auf dem Messegelände (Foto: Tanja Fäller).

Für alle, die den Reformationstag gerne in einer Kirche feiern wollten, boten die evangelischen Gemeinden einen gemeinsamen Abendgottesdienst in der Christuskirche an. Unter dem Motto "Ein feste Burg" stellten Pfarrerinnen und Pfarrer des Kooperationsraums den berühmten Choral Martin Luthers in den Mittelpunkt ihrer Predigt.
„Ein feste Burg ist unser Gott“ ist in einer Zeit entstanden, als die Pest in Wittenberg wütete. Martin Luther sei nüchtern mit der Pest umgegangen, obwohl er liebe Menschen verloren habe, so Pfarrer Dr. Michael Grimm. Er sei nicht geflohen, sondern habe Kranke in seinem Haus aufgenommen, Die Pest sei für Luther keine Strafe Gottes gewesen, sondern eine Bewährungsprobe für den Glauben.

In dem gemeinsamen Gottesdienst entfalteten Pfarrerin Jana Koch-Zeißig von der Christuskirche, Pfarrerin Tina Oehm-Ludwig von der Versöhnungs-Matthäuskirche und Pfarrer Dr. Michael Grimm von der Evangelischen Kirche Bad Salzschlirf-Großenlüder Strophe für Strophe das berühmte Reformationslied. Mit seiner kämpferischen Sprache zeige das „Trutz- und Schutzlied“ einen mächtigen Gott, der in einer ausweglosen Lage zu helfen wisse, so Pfarrerin Koch-Zeißig. Damit werde jedoch nur eine Seite Gottes betont. Gott habe sich nicht nur mächtig, sondern in Christus auch schwach gezeigt.
Musikalisch interpretiert wurde der Choral von Kantor Andreas Schneidewind an der Orgel und Sängerinnen und Sängern der Evangelischen Kantorei Fulda. Die Gottesdienstbesucher hielten ein Textblatt zum Mitlesen und Mitsummen in der Hand. Die Tatsache, dass es aufgrund der Corona-Pandemie keinen Gemeindegesang gebe, habe bei ihr dazu geführt, dass sie die Lieder bewusster wahrnehme, sagte Pfarrerin Oehm-Ludwig. Dabei sei das Lied „Ein feste Burg“ nicht nur eine protestantische Hymne, sondern eigne sich auch als Trost- und Glaubenslied für alle Tage des Jahres.

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Reformationsgottesdienst in der Christuskirche (Foto: Albrecht Herzog).

Wegen der Corona-Pandemie hatten sich die Pfarrerinnen und Pfarrer entschieden, zwei gemeinsame Gottesdienste anzubieten; einen Autogottesdienst auf dem Messegelände und einen Festgottesdienst in der Christuskirche. „Uns war wichtig, für alle Mitglieder ein passendes Angebot zu machen,“ so Pfarrerin Tina Oehm-Ludwig. Im Rahmen des Gottesdienstes in der Christuskirche wurde Claudia Pfannemüller in ihre Stelle für Öffentlichkeitsarbeit und Koordination des Kooperationsraums eingeführt, Alina Seefeldt wurde im Rahmen des Autogottesdienstes aus dem Arbeitsfeld Bauwesen verabschiedet.

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