#pfarrerläuft und Insta-Live-Predigten

„Als Influencer würde ich mich tatsächlich nicht bezeichnen, ist viel zu groß für mich. Aber ich stehe in der Öffentlichkeit, immer sonntags, wenn ich Gottesdienst halte – und durch Insta-Live-Predigten noch einmal mehr“, beschreibt Bürger sein Engagement in den Sozialen Netzwerken.

Pfarrer Stefan Bürger ist schon länger auf Facebook, seit einiger Zeit auch auf Instagram. Neu sind seine Verkündigungsformate, wie #pfarrerläuft oder die Tatsache, dass er Predigten sonntags live auf Instagram stellt. „Hier erreiche ich plötzlich andere Zielgruppen, junge Menschen, Kirchgänger, aber auch Personen, die sonst kaum in klassische Gottesdienste gehen“, so der 52-Jährige. Machmal seien das zehn Mal so viele, wie zur Coronazeit gerade in die Kirche kommen. Durch die Aufzeichnungen können die Videos auch noch weiter auf Instagram oder Facebook angeschaut werden. Sicher bestehe auch eine Gefahr zu lapidar zu werden oder gar in Selbstdarstellung zu verfallen. Dieser Tatsache ist sich der Pfarrer bewusst, wolle aber letztlich diese Medien nutzen, um authentisch Kirche und Glaube verständlich und ohne zuviel Schnörkel positiv in die Öffentlichkeit zu bringen.

#pfarrerläuft hat er jetzt viermal aufgezeichnet: Maximal 75 Sekunden redet er beim Joggen, in einer Laufpause oder nach dem Lauf über den Glauben, der in den Alltag hineingehört. Alles Gedankengänge, die ihm direkt an diesem Tag beim Laufen gekommen sind, alltagstauglich, kurz und mutmachend will er sein, im guten Sinne gehe er es sportlich an und das bedeute, dass er sich nicht unter Druck setzen will: Wenn ihm beim Laufen nichts einfällt, wird auch nichts gesendet. Prinzipiell will er ohne Intros, Schnitte o.ä. auskommen. Einmal mit Smartphone aufnehmen und direkt senden.

Kürzlich hat Bürger, der wegen seines Marathonlaufes in 2005 in der Fuldaer Öffentlichkeit als „Marathon-Pfarrer“ bekannt ist, seine Gedanken in zwei Online-Workshops der „Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck“ (AGEB) weitergegeben. „Dabei wurde mir Mut gemacht, so authentisch weiter zu machen“, beschreibt Bürger das Feedback.
Also geht’s vorerst weiter, nicht als Influencer, aber auf jeden Fall authentisch und echt.